Ich durfte für diesen Beitrag vier Smart-Home-Geräte von Ubisys (bezahlter Link) testen – darunter den Ubisys D1-R, einen Zigbee-Dimmer für die Hutschiene, um welchen es in diesem Beitrag gehen wird. Schon beim Auspacken wird klar: Das ist kein typisches Bastelmodul, sondern Profi-Hardware für alle, die Smart-Home ernst meinen.
Erster Eindruck & Einbindung
Der Ubisys D1-R präsentiert sich als leichtes, aber hochwertiges DIN-Schienenmodul. Das Gehäuse wirkt robust und durchdacht, nichts klappert – eindeutig professionelle Hardware. Der Dimmer benötigt eine TE (Teilungseinheit) im Schaltschrank und passt damit platztechnisch genau wie ein klassischer Sicherungsautomat und hat mit einer Belastbarkeit von 500VA ordentlich power.


Einbindung ins Smart Home
Die Einrichtung war in beiden Fällen völlig problemlos:
- Zigbee2MQTT: per Sonoff Zigbee USB-Stick sofort erkannt und eingebunden
- Ubisys Gateway G1: ebenfalls ohne Hürden, sauber ins System integriert
Nach dem Pairing erscheinen in ioBroker bzw. Zigbee2MQTT auffallend viele Datenpunkte – deutlich mehr als bei Shelly (bezahlter Link), Tuya & Co.
Zigbee-Datenpunkte des Ubisys D1-R
Besonders spannend: Der Ubisys D1-R verfügt über eine integrierte Verbrauchsmessung und liefert über den Datenpunkt load_power die aktuell anliegende Last in Watt.
Der Ubisys D1-R liefert extrem viele Infos und Einstellmöglichkeiten über Zigbee.

| Datenpunkt | Beschreibung |
|---|---|
ballast_minimum_level | Mindest‑Dimmwert, der von der angeschlossenen Last sichtbar umgesetzt werden kann (z. B. bei LEDs, die erst über einer Schwelle reagieren). |
ballast_maximum_level | Maximaler Dimmwert der Last – bei kleineren LED‑Leistungen durch Senkung besserer Regelbereich über 0–100 %. |
mode_phase_control | Auswahl des Dimmverfahrens: „automatic“, „forward“ (Leading Edge) oder „reverse“ (Trailing Edge). |
load_power | Aktueller Verbrauch |
energy | Gesamter Verbrauch |
Eine umfangreiche PDF mit technischen Details findet Ihr hier: ubisys-d1-technical-reference.pdf und die zigbee2mqtt Dokumentation ist ebenfalls sehr ausführlich, daher verzichte ich darauf, dies hier noch mal zu wiederholen.
Testaufbau
Für den Praxistest kamen vier verschiedene Leuchtmittel zum Einsatz, alle mit den Werkseinstellungen des Ubisys D1-R, ohne vorherige Optimierung:
- No‑Name LED 9,5 W
- Osram LED 8,5 W
- Kodak LED 5 W
- CMI Halogen 42 W (klassisch, nicht LED)
Damit sollte sichtbar werden, wie sich der Dimmer ohne Anpassung je nach Lasttyp verhält.
Dimmverhalten – Praxistest mit vier Leuchtmitteln
Ich habe den Ubisys D1-R mit vier unterschiedlichen Leuchtmitteln getestet – alle im Werkszustand des Dimmers, ohne zusätzliche Anpassungen.
| Leuchtmittel | Verhalten beim Start | Flackern | Erreichte sichtbare Max-Helligkeit |
|---|---|---|---|
| No-Name LED 9,5 W | ab ~2 % | Bei unter 2% | bereits bei ~20 % |
| Osram LED 8,5 W | ab ~13 % | kein Flackern | bei ~35 % |
| Kodak LED 5 W | ab ~10 % | ab ~12 % flackerfrei | erst bei ~55 % |
| CMI Halogen 42 W | ab ~2 % leichtes Glimmen | kein Flackern | bei ~100 % |
🔎 Fazit dieser Tests: Bei LED‑Lasten wird die volle Helligkeit bereits deutlich unter 100 % erreicht. Der Dimmer ist ab Werk auf größere Lasten ausgelegt.
Optimierung möglich
Durch Anpassung der Datenpunkte ballast_maximum_level und ballast_minimum_level lässt sich das Dimmverhalten spürbar verbessern.
In meinen Tests funktionierte z.B. folgender Wert gut (Beispielwerte):
- Osram LED 8,5 W:
ballast_minimum_level = 38undballast_maximum_level = 75
Damit wird die Regelung über den gesamten Bereich von 0–100 % sichtbar und sauber – insbesondere bei LEDs mit anspruchsvollerem Treiber.
🛠️ Praxis-Tipp zur Einstellung
Warum ist diese Anpassung nötig?
LED-Lampen besitzen einen internen Treiber, der oft erst bei einer bestimmten Mindestleistung sauber arbeitet. Der Ubisys D1-R ist für sehr vielfältige Lasten ausgelegt – dadurch kann der Standardbereich bei kleinen LED-Leistungen nicht optimal passen.
Mit den beiden Parametern erklärst du dem Dimmer:
- wie früh er sichtbares Licht erzeugen soll (
ballast_minimum_level) - wann die maximale Helligkeit real erreicht wird (
ballast_maximum_level)
Je besser diese Werte auf die Lampe abgestimmt sind, desto linearer, flackerfreier und sanfter dimmt der D1-R.
🔧 Schritt-für-Schritt
brightnessauf 100 % setzenballast_maximum_levelschrittweise reduzieren- Sobald eine sichtbare Helligkeitsveränderung eintritt → optimalen Bereich erreicht
💡 Empfehlung: Je nach verwendeter Lampe sollte man etwas testen, um den idealen Bereich zu finden.
Updates
In meinem Test zeigte sich: Alle Ubisys-Geräte waren bereits auf dem neuesten Stand, daher konnte der OTA-Updateprozess selbst nicht praktisch getestet werden.
Die Funktion ist jedoch vollständig integriert und transparent einsehbar.
Fazit – Ubisys D1-R
Der Ubisys D1-R ist ein Dimmer für alle, die Smart Home nicht als Spielzeug, sondern als dauerhafte Infrastruktur betrachten.
Was begeistert:
- hochwertige Hardware
- extrem viele Datenpunkte für maximale Kontrolle
- einfache Einbindung in Zigbee (Zigbee2MQTT & Ubisys Gateway)
- präzises Dimmen nach kurzer Optimierung
- integrierte Verbrauchsmessung
- schneller und kompetenter Support mit direktem Zugriff auf technische Dokumente
Was besser geht:
- Datenpunkt-Dokumentation – aktuell nur auf englisch
- keine Beschaltungshilfe am Gerät (z. B. Stromlaufplan auf dem Gehäuse, wie Shelly es macht)
- Basic-Einstellungen könnten direkt in der Anleitung angegeben werden
Gerade Nerds und Optimierungs-Enthusiasten werden den D1-R lieben.
Wer jedoch einfach nur „Dimmer rein, fertig“ erwartet, könnte ohne Doku schnell frustriert sein.
🏁 Empfehlung: Ubisys könnte mit besserer Kommunikation und einer öffentlich zugänglichen Dokumentation viel stärker in den B2C‑Markt wachsen. Denn das Produkt liefert – es braucht nur bessere Erklärungen.

Preis & Positionierung
Mit rund 140 € ist der Ubisys D1-R kein Schnäppchen – er liegt preislich klar im Premium-Segment.
Im Vergleich: Einen Shelly-Dimmer für die DIN-Schiene bekommt man bereits für etwa 50–60 €.
Allerdings setzen Shelly & Co. auf WLAN oder LAN, während der D1-R ein echtes Zigbee-Gerät mit feinster Laststeuerung ist. Shelly punktet dafür mit einer intuitiven App und Weboberfläche, wodurch Einstellungen auch ohne tiefes Smart-Home-Know-how schnell erledigt sind.
Kurz gesagt:
Shelly ist komfortabler, Ubisys ist präziser.
Der D1-R richtet sich klar an Anwender, die bereit sind, für Zuverlässigkeit, Langzeitbetrieb und professionelle Konfigurierbarkeit mehr zu investieren.
Für wen ist der Ubisys D1-R geeignet?
✅ Für smarte Hausinstallationen auf DIN-Schiene ✅ Für alle, die LED-Dimmen ernst nehmen (und es optimieren wollen) ✅ Für diejenigen, die lokale Steuerung ohne Cloud bevorzugen ✅ Für Home-Assistant- / ioBroker- / Zigbee2MQTT-Nerds ✅ Für Menschen, die technische Feinjustierung lieben ✅ Für alle, die keine Sorge vor Ausfällen haben wollen und Wert auf langfristige Stabilität legen
⚠️ Weniger geeignet für: „Plug & Play“-Erwartung ohne Konfiguration – Nutzer, die einfach nur „Licht an, Licht aus“ wollen – Installationen, bei denen keine Optimierung möglich oder gewünscht ist
Kurz: Ein Dimmer für Perfektionisten – nicht für Minimalisten.
Insgesamt überzeugt der Ubisys D1-R durch Profi‑Qualität, hervorragende Zigbee‑Integration und enorme Flexibilität – ein Premium‑Dimmer für Leute, die Technik nicht nur nutzen, sondern beherrschen wollen.
Persönliche Einschätzung
Ich würde den Ubisys D1-R sehr gerne dauerhaft selbst nutzen — die Technik begeistert mich, das Dimmergebnis ist top und die Zuverlässigkeit spricht für den Profiansatz.
Allerdings liegt der Preis mit rund 140 € für meinen privaten Einsatz aktuell eher über meiner Schmerzgrenze.
Für Installationen, bei denen man nie wieder an Ausfälle denken möchte, ist der D1-R sein Geld trotzdem wert — nur eben nicht die günstigste Lösung für jede einzelne Lampe im Haus.
Und wenn du jetzt auch einen haben willst, dann schau mal in den Ubisys Store von Amazon (bezahlter Link)
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