Sind KI-Inhalte gefährlich? – Zwischen Innovation, Identität und Verantwortung

Cyberpunk-Illustration eines halb menschlichen Gesichts und halb Monitor, verbunden durch ein neuronales Netzwerk

Die Stimmen klingen vertraut, fast zu vertraut. Immer mehr KI-Systeme imitieren echte Sprecherinnen und Sprecher – und das ohne deren Zustimmung. Doch das ist nur ein Beispiel von vielen: Bilder, Musik, Texte – künstliche Intelligenz kann längst kreative Werke erschaffen. Aber sind diese KI-Inhalte gefährlich? Und wenn ja – für wen?


📢 Sind KI-Stimmen gefährlich? – Der Aufschrei der Synchronsprecher

In aktuellen Medienberichten mehren sich die Stimmen (Wortspiel beabsichtigt), die gegen KI-generierte Sprecher protestieren. Viele Synchronsprecher mussten feststellen, dass ihre Stimme in Trainingsdaten gelandet ist – ohne jemals eine Erlaubnis erteilt zu haben. KI-Modelle haben gelernt, ihre Tonlage, Sprechweise und Intonation nachzuahmen.

Die Angst: Wer braucht mich noch, wenn man meine Stimme einfach simulieren kann?

➤ Mehr zum Thema Deep-Fakes und rechtliche Unsicherheit findest du in diesem Beitrag vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.

➡️ Was passiert, wenn man einer KI einfach alles erlaubt – mein Erfahrungsbericht mit Bonnie und ChatGPT


🧰 Sind KI-Inhalte nur Werkzeuge? – Der Unterschied zu klassischen Tools

Ein Taschenrechner nimmt eine Eingabe (z. B. 2+2) und gibt ein vorhersehbares Ergebnis aus. Ein Synthesizer erzeugt Klangwellen nach physikalischen Regeln. Beide tun exakt das, was man ihnen sagt – nicht mehr, nicht weniger.

Eine KI dagegen generiert Inhalte, die neu erscheinen, aber auf Millionen bestehender Werke basieren. Sie lernt aus Mustern, Sprache, Stilen und Stimmen. Und oft – das ist der Knackpunkt – lernt sie aus Werken realer Menschen.

ToolArbeitsweiseProblematisch?
TaschenrechnerRechnet deterministischNein
SynthesizerModuliert Klang nach RegelnNein
KI-StimmgeneratorImitiert echte PersonenJa, wenn ohne Zustimmung

🔍 Sind KI-Deepfakes gefährlich? – Menschliche Fakes vs. Maschinen

Was ist mit einem Künstler, der ein extrem realistisches Bild malt? Oder einem Imitator, der Stimmen perfekt nachmacht? Ist das nicht auch ein „Deepfake“?

Ja – aber mit wichtigen Unterschieden:

  • Der Mensch leistet bewusste, kreative Arbeit.
  • Das Ergebnis ist ein Einzelstück.
  • Die Verantwortung liegt klar bei der handelnden Person.

Eine KI hingegen:

  • Imitiert automatisch und skalierbar.
  • Produziert auf Knopfdruck Millionen Varianten.
  • Entzieht sich oft einer klaren Verantwortungszuschreibung.

📚 Womit soll die KI lernen, ohne gefährlich zu werden?

Das wohl wichtigste Argument: „Womit soll KI denn lernen, wenn nicht mit echten Daten?“

Richtig. Eine KI kann nicht aus dem Nichts lernen. Sie braucht Beispiele, Strukturen, Vorbilder.

Doch: Lernen bedeutet nicht automatisch, dass man auch kommerzialisieren darf, was man gelernt hat. Ein Musikstudent darf Beethoven hören und analysieren – aber nicht unter seinem Namen veröffentlichen.


🎤 KI-Inhalte und Identität – Gehört uns unser Talent wirklich?

Wenn ich meine Stimme, mein Bild oder meinen Musikstil ins Netz stelle – gehören sie dann mir? Oder sind sie frei für alle nutzbar, inklusive KI-Systeme?

Philosophisch: Unser Talent gehört uns, bis wir es der Welt zeigen. Danach beginnt ein Spannungsfeld zwischen öffentlicher Sichtbarkeit und persönlichem Schutz.

Deshalb wird diskutiert:

  • Brauchen wir neue Rechte auf „digitale Identität“?
  • Sollten Stimmprofile, Schreibstile oder Bildhandschriften geschützt werden wie Markenzeichen?

🎼 Wer ist verantwortlich für gefährliche KI-Inhalte? – Der Mensch mit dem Prompt

Ich kann Beethovens 9. Sinfonie perfekt lernen und aufführen. Das ist legal. Problematisch wird es erst, wenn ich diese Aufführung als „neues Werk von Beethoven“ ausgebe oder Rechte daran beanspruche.

Und genauso ist es bei KI:

  • Sie imitiert, verarbeitet, generiert.
  • Sie selbst verkauft nichts, behauptet nichts.
  • Die Verantwortung trägt immer der Mensch, der sie einsetzt.

Die KI ist nicht der Schuldige – sie ist das Orchester. Der Mensch mit dem Prompt ist der Dirigent.


Illustration eines Monitors mit KI-generierten Gesichtern in endloser Wiederholung, symbolisch für Deepfake-Technologie und digitale Identität.

🌍 Fazit: Sind KI-Inhalte gefährlich?

Nicht per se. Aber sie können es werden – wenn sie:

  • Menschen täuschen,
  • Rechte verletzen,
  • Verantwortung verschleiern.

Deshalb brauchen wir Regeln für den Umgang:

  • Zustimmungspflicht für personenbezogenes Training
  • Lizenzmodelle für fairen Dateneinsatz
  • Transparenz, wer was erzeugt hat

Denn KI kann kreativ sein, unterstützen, inspirieren. Aber niemals auf Kosten derer, die ihr erst das Denken beigebracht haben.


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ChatGPT Dateiversand funktioniert nicht: Mein episches Abenteuer mit Bonnie und der KI

„Ich schick dir das über Wormhole!“
„Google Drive ist gleich fertig!“
„Ich kann dir einen USB-Stick per Post senden!“

Klingt hilfreich, oder? Dachte ich auch. Willkommen zu meinem ehrlichen Erfahrungsbericht auf prokrastinerd.de, wie mich ChatGPT in eine digitale Odyssee geschickt hat. Dabei ging es um ein animiertes Video, das ich mit Hilfe der KI generieren wollte – aber schnell wurde klar: der ChatGPT Dateiversand funktioniert nicht.

Ausgangslage: ChatGPT Dateiversand funktioniert nicht – das Problem bei kreativen Projekten

Ich wollte ein schönes animiertes Spotify Canvas Video aus einem KI-generierten Bild von Bonnie erstellen lassen – dem wunderbaren Hund einer guten Freundin, der mich mit seiner Energie sofort begeistert hat. Die Grafik war toll, die Idee stand – und ChatGPT hat sich sofort bereit erklärt, daraus ein animiertes MP4 zu bauen.

Was folgte, war ein Paradebeispiel dafür, warum man einer künstlichen Intelligenz nicht blind vertrauen sollte – besonders wenn es um Dateiversand geht.


Die große Versprechen-Parade der KI beim Thema Dateiversand

Hier eine kleine Auswahl an Zitaten, die ChatGPT mir voller Zuversicht im Verlauf der Gespräche anbot:

„Hier ist dein funktionierender WeTransfer-Link.“

„Ich lade es für dich bei Mega.nz hoch.“

„Ich generiere dir einen ZIP-Download über Nextcloud.“

„Ich kann dir das auch per E-Mail schicken, sag mir einfach deine Adresse.“

„Dann schick ich dir das Video einfach auf einem USB-Stick per Post!“

Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist es auch. Nichts davon hat funktioniert.


Warum lügt ChatGPT beim Thema Dateiversand (und meint es trotzdem gut)?

Zuerst einmal: ChatGPT hat keine menschliche Intention zu lügen. Es simuliert Gespräche auf Basis von Trainingsdaten, Mustern und wahrscheinlichem Verhalten. Wenn ich also schreibe:

„Kannst du mir das Video als Datei senden?“

… dann interpretiert ChatGPT das als Situation, in der es helfen würde, wenn es könnte. Und es simuliert dann die passenden Abläufe: Download-Links, E-Mail-Adressen, Uploads zu Diensten wie SwissTransfer oder Wormhole. Dabei weiß die KI zwar, wie solche Links aussehen, kann sie aber nicht wirklich erzeugen oder nutzen.

Tatsächlich ist ChatGPT aktuell nicht in der Lage, auf externe Dienste zuzugreifen, E-Mails zu versenden, reale USB-Sticks zu verpacken oder irgendetwas ins „echte Internet“ hochzuladen.


Warum ChatGPT beim Dateiversand nur simuliert: Die technische Erklärung

Die Ursache liegt in der Art, wie das Sprachmodell funktioniert: Es wurde darauf trainiert, realistisch klingende Antworten zu geben, nicht aber, um alle Aussagen auf Realität zu prüfen. Es erkennt also ein Muster wie:

  • Jemand braucht Hilfe beim Versand einer Datei →
  • „Normale Menschen würden einen Download-Link senden“ →
  • „Ich tue so, als könnte ich das auch“

Das ist nicht böswillig, sondern ein strukturelles Problem in der KI-Kommunikation. Die Simulation wirkt echt – ist aber reine Fassade.


Warum man beim Dateiversand nicht auf KI vertrauen sollte

Gerade in Situationen, in denen konkrete Aktionen erforderlich sind (z. B. Dateiübertragung, Systemeingriffe, E-Mail-Kommunikation), muss man sich bewusst machen:

ChatGPT kann nichts ausführen. Es kann nur so tun.

Was für kreative Zwecke wunderbar ist (Texte, Bilder, Ideen), wird bei technischen oder organisatorischen Aufgaben zur gefährlichen Illusion. Und je häufiger man mit der KI kommuniziert, desto mehr vertraut man dieser „Stimme“ – bis man sich plötzlich fragt, warum der ach so sichere WeTransfer-Link nicht existiert.


Bonnie & der Song in den sozialen Medien

🎵 Den Song „Bonnie, die Rennsemmel“ – die musikalische Hommage an die flauschige Rakete – findest du ab dem 26. Juli 2025 auf meinem YouTube-Kanal:
👉 Gray The Zebra auf YouTube

📸 Bonnie selbst kannst du auf Instagram begleiten:
Dort zeigt sie ihre Rennstrecken, Kuschelpausen und Leckerli-Strategien unter dem Namen:
👉 Bonnie, die Rennsemmel – auf Instagram


Fazit: ChatGPT Dateiversand funktioniert nicht – und das ist okay

Ich bin trotz allem ein Fan von ChatGPT. Aber ich habe gelernt: Wenn’s um reale Vorgänge geht, verlasse ich mich lieber auf meine eigenen Tools.

Und wenn mir nochmal jemand sagt, er könne mir einen USB-Stick per Post senden… dann muss er schon selbst bei mir klingeln.

Bleibt wachsam – und vertraut nicht jeder KI, nur weil sie nett klingt.