Ubisys LD6 – Der LED-Controller, der (fast) alles kann

Illustration: Ein rotes Zebra sitzt verheddert in einem bunten RGB-LED-Band, während ein schwarzer Drache ruhig daneben steht und einen Ubisys LD-6 LED-Controller hält. Im Hintergrund leuchten abstrakte RGB-Farben.

Manchmal stolpert man über Hardware, bei der man kurz innehält und denkt: „Moment. Das kann doch nicht alles in diesem kleinen Ding drinstecken… oder?“ Genau so ein Moment war es, als der Ubisys LD6 auf meinem Tisch landete.

Der LD6 ist ein Zigbee-basiertes LED-Dimm- und Steuer-Modul, das mit nur 10 mm Bauhöhe daherkommt und sich dadurch perfekt in Zwischendecke oder kleine Gehäuse integrieren lässt. Und trotz seiner zierlichen Erscheinung ist er einer der mächtigsten LED-Controller, die ich bisher ausprobiert habe.

Wir reden hier nicht von einem 0815 „RGB-Streifen an/aus“-Ding. Das Gerät kann mehr. Viel mehr.


Was macht den Ubisys LD6 so besonders?

Wenn man das Datenblatt durchgeht (ja, ich lese sowas freiwillig – keine Scham), fallen einige Punkte sofort positiv auf:

  • 6 LED-Ausgänge → du kannst also zwei komplette RGB-Stripes oder einen RGBWW-Stripe an einem einzigen Modul betreiben, aber auch sechs einzelne LED Stripes sind möglich usw..
  • Nennstrom-Ausgang pro Kanal: 6 A → das ist schon echt ordentlich.
  • Max. Gesamtstrom: 12 A über alle Kanäle kombiniert.
  • Eingebaute Schutzfunktionen:
    • Ausgangsschutz
    • Kurzschlussschutz
    • Übertemperaturschutz
    • Überlastschutz
    • Überspannungsschutz
    • Überstromschutz

Das bedeutet: Das Ding brennt dir nicht einfach weg, nur weil du mal eine LED-Leiste zu enthusiastisch verlängert hast. (Du weißt, was ich meine.)

Und jetzt kommt der wirklich nerdige Teil: Der LD6 hat drei Eingänge für Taster oder Sensoren, inklusive 3,3V Ausgang – perfekt für I2C-Sensoren wie:

  • Temperatur
  • Luftfeuchtigkeit
  • Umgebungslicht
  • Präsenzsensoren
  • oder sogar einen kleinen ESP, wenn du es übertreiben willst

Damit kannst du theoretisch ein autonomes Lichtsystem aufbauen, das Helligkeit und Farbe dynamisch an die Umgebung anpasst.

Für rund 40€ ist das absurd gut. Du findest den übrigens im Ubisys Store auf Amazon (bezahlter Link).

Ubisys LD6 LED Controller

Kleine Schwächen – aber nichts Dramatisches

Kein Gerät ist perfekt, und beim LD6 gibt es zwei Punkte, die man ehrlich erwähnen muss:

1. Nicht direkt in Zigbee2MQTT integriert

Das bedeutet: Man bekommt keine schöne einfache UI, sondern wird erst einmal mit sehr vielen Datenpunkten erschlagen. Wirklich sehr vielen. Ich dachte kurz, ich hätte versehentlich ein Smart-Home-Kraftwerk eingefügt.

2. Die Klemmen sind… nennen wir es „sportlich“

Extrem kleine Steckklemmen mit noch kleineren Entriegelungsöffnungen.
Wenn du dicke Drähte hast oder unruhige Hände: Viel Spaß.

Anschlussklemmen des Ubisys LD6

Verbesserungsvorschlag

Ich würde mir Schraubklemmen oder moderne Hebelklemmen wünschen. Bei zigbee2mqtt ist die Community gefragt.


Praxis: Die Default-Einstellungen in Zigbee2MQTT

Beim ersten Setup ist mir Folgendes aufgefallen:

  • Rot und Grün waren vertauscht.
  • Es gibt so viele Datenpunkte, dass einem kurz schwindelig wird.

Beides lässt sich lösen, es ist nur… ein Moment des Sortierens.

Die gute Nachricht: Wer schon einmal mit Ubisys gearbeitet hat, kennt das.
Beispiel: Mein Artikel „Ubisys C4 – Der Taster-Flüsterer im Zigbee-Dschungel“ zeigt ein ähnliches Prinzip der Flexibilität.

Oder für die Freunde der DIN-Schiene: Ubisys D1-R im Test – Premium Zigbee DIN-Schienen Dimmer

Der LD6 reiht sich dort zwischen „Ultra flexibel“ und „Macht alles, aber erklärt wenig“ ein.


Würde ich den Ubisys LD6 kaufen?

Würde? Werde!

Das hier ist der funktionellste LED-Controller, den ich bisher in der Hand hatte.
Klein, leistungsstark, flexibel, fair bepreist.

Ja, die Klemmen könnten besser sein.
Ja, Zigbee2MQTT braucht noch etwas Liebe.

Aber das ist ein Preis, den ich gerne bezahle.

Und sobald Zigbee2MQTT ein offizielles Template integriert hat, wird das hier einer der besten Allround-LED-Controller im Zigbee-Bereich.


Fazit

Der Ubisys LD6 ist ein Gerät für Leute, die mehr wollen als nur „Strippe bunt machen“.

Er richtet sich an alle, die sagen:

„Ich möchte meine LED-Beleuchtung richtig kontrollieren – und nicht nur an/aus drücken.“

Wenn du gerne tüftelst, Sensoren liebst und es magst, wenn Hardware smart statt nur smart-home-kompatibel ist, dann ist der LD6 ein absoluter Geheimtipp.

Und der Preis? ~40€*. Da lohnt es sich kaum, selbst etwas zu bauen. Falls du dir jetzt auch denkst „will ich haben“, dann findest hier den Ubisys LD6 auf Amazon (bezahlter Link).

Testbericht: Ubisys C4 – Der Taster-Flüsterer im Zigbee-Dschungel

Zeraphys steht zufrieden vor einem Lichtschalter, aus dem das Wort „Zigbee“ strahlt – Symbolbild für erfolgreiche Smart-Home-Integration.

Stell dir vor, du hast vier stinknormale Taster an der Wand. So unscheinbare kleine Klickfreunde, die weder WLAN haben, noch ein Bluetooth-Selbstbewusstsein. Der Ubisys C4 nimmt diese vier alten Kameraden, wirft sie in einen Topf aus Zigbee-Magie, Routing-Fähigkeiten und einer Prise deutscher Ingenieurskunst und zack – dein Haus gehorcht dir auf Fingerdruck.


Was ist der Ubisys C4?

Kurz gesagt: Der C4 ist ein Zigbee-Eingangsmodul, das vier Taster oder Schalter in Zigbee-Signale verwandelt. Und nicht nur so: „Ich mach Licht an.“ Nein, der C4 ist eher:

„Ich mache Licht an, dimme es, rufe Szene 7 auf, fahre die Jalousien halb runter, starte den Beamer, senke den Altar und öffne die Tür zur Erkenntnis.“ (Ungefähr.)

Ubisys C4 Modul

Technisch bedeutet das:

  • 4 Eingänge (z. B. Taster an der Wand)
  • Jeder Eingang kann anders konfiguriert werden
  • Das Ding ist gleichzeitig ein Zigbee Router – also Mesh-Buff für dein Netzwerk
  • Zigbee 3.0 zertifiziert und damit ziemlich kompatibel

Oder wie Ubisys es ausdrückt: Professionelle Gebäudeautomation.

Wie ich es ausdrücke: Der Typ in der Smart-Home-Bar, der weiß, wie man ernsthaft arbeitet.


Warum sollte man das wollen?

Du hast bestimmt schon diese smarten Funk-Taster gesehen, die nach zwei Monaten aussehen, als hätte sie jemand aus Kaugummi recycelt. Oder die mit Knopfzellen mitten in der Nacht sterben wie NPCs ohne Backup.

Der Ubisys C4 sagt: Nichts da. Richtige Verkabelung. Richtiger Strom. Richtige Zuverlässigkeit.

Und: Er wohnt Unterputz. Man sieht ihn nicht. Er ist wie Batman. Nur nützlicher.


Konfiguration: Hier wird’s deep

Jeder der vier Eingänge kann…

  • On/Off schalten
  • Dimmen
  • Szenen abrufen
  • Rolläden steuern
  • Und das alles mit Kurz / Lang / Doppel / Halten / Tap-Dance, wenn du willst

Man kann dieses Gerät komplett auf:
„Ich drücke einmal → Wohnzimmer fährt in Filmabend-Modus“

oder auf:
„Ich tippe zweimal → Das Haus denkt, ich bin Gott.“

Im Alltag

Wenn du einmal alles eingestellt hast:

  • Läuft
  • Stürzt nicht ab
  • Vergisst nie, wer es ist

Was ich damit sagen will:

Das Ding ist kein „Smart Home Gadget“. Das Ding ist eine Infrastruktur-Entscheidung.

Einmal eingebaut und sauber konfiguriert, läuft der C4 wie ein stoischer Klosterbruder, der den ganzen Tag Schalter-Gebete in Zigbee übersetzt.

Datenpunkte des Ubisys C4

Für wen ist der C4?

Für dich, wenn:

  • du keine hässlichen Batterie-Funktaster willst
  • du echte Wandschalter behalten willst
  • dein Zigbee Mesh kräftiger werden soll
  • du Spaß daran hast, Dinge absurd präzise einzurichten

Nicht für dich, wenn:

  • du „Smart Home“ als „Ich schraub mal schnell was an die Wand“ verstehst
  • du denkst, Konfiguration sollte weniger als 3 Klicks dauern

Fazit

Der Ubisys C4 ist wie ein Schweizer Taschenmesser, aber jemand hat es so lange optimiert, bis es ISO9001 zertifiziert war.

  • Er ist mächtig.
  • Er ist verlässlich.
  • Er will respektvoll konfiguriert werden.

Und wenn du ihn einmal verstanden hast… fühlt sich dein Haus plötzlich wie dein Haus an.

Bewertung:
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ für Smarthome-Nerds
⭐️⭐️ für „Ich will nur, dass das Licht angeht“-Menschen


Positives & Negatives

Positiv:

  • Das Gehäuse ist mit nur 11 mm extrem flach. Zum Vergleich: Ein Shelly 1PM* hat rund 16 mm Tiefe – und das ist in der UP-Dose der Unterschied zwischen „entspannt reinschieben“ und „ich drücke hier seit 10 Minuten und nichts bewegt sich mehr“.
  • Im Lieferumfang liegen WAGO-Steckklemmen* bei. WAGO ist Smart-Home-Weihrauch. Wer WAGO beilegt, möchte dass du glücklich bist.
  • Unfassbar viele Konfigurationsmöglichkeiten – und zwar wirklich. Siehe z. B. die Übersicht in Zigbee2MQTT: https://www.zigbee2mqtt.io/devices/C4.html#ubisys-c4
    Man kann sich darin verlieren. Aber auf die schöne Art.

Negativ:

  • Keine Anschlussterminals, sondern feste Anschlusskabel, die in jeder UP-Dose gefühlt zu lang sind. Und es sind verzinnte Litzen – wenn man die kürzt, muss man sie neu verzinnen oder Aderendhülsen aufpressen. Also: Crimpzange (bezahlter Link) raus, Kaffee holen, Geduld einpacken.
Ubisys C4 Anschlusskabel

Fazit (mit Wunsch an die Zukunft)

Der Ubisys C4 ist ein mächtiger kleiner Zauberkasten. Super flach, super flexibel, super nerdig konfigurierbar. Aber: Anschlussterminals statt fest verbauter Kabel wären eine Verbesserung, die den Einbau spürbar entspannen würde.


Und nun die große Frage: Hätten nicht vier einfache Taster-Events gereicht?

Man könnte meinen: „Vier Taster, vier Datenpunkte, fertig. Jeder meldet single, double, hold – Case closed, Feierabend, Kaffee trinken.“

Theoretisch ja. Praktisch ist der C4 aber nicht in der Welt der Consumer-Smart-Buttons unterwegs, sondern im Universum der professionellen Gebäudeautomation. Und dort gelten andere Naturgesetze:

  • Dinge sollen direkt miteinander sprechen können (Stichwort: Binding), ohne dass ein Smart Home Server mitliest.
  • Jede Taste kann mehr als nur klicken – Szenen, Level-Dimming, Jalousien, komplexe Sequenzen.
  • Und ganz ehrlich: Der C4 ist eher „Vier Eingänge, die sich wie 128 verschiedene Eingabetypen verhalten können und dabei noch unterschiedliche Geräte simultan ansprechen“.

Deshalb wirkt das Gerät manchmal so, als würde man eine Kaffeemaschine benutzen, die auch Webserver hosten kann.

Aber:
Wenn du einfach nur Taster-Events willst, bekommst du sie trotzdem – nur eingebettet in eine Struktur, die eigentlich viel, viel mehr kann.

Kurz gesagt:
Ja, vier simple Events hätten technisch gereicht – aber dann wäre der C4 nicht der C4, sondern einfach irgendein Funktaster.

Und irgendein Funktaster ist langweilig.

Der C4 ist der Typ, der im Smart Home sagt: „Wir machen das richtig, oder wir machen’s gar nicht.“ 😄


Kaufe ich mir den?

Jain. Funktional ist der C4 absolut stark und eine echte Alternative zum Shelly i4* – gerade wenn man Wert auf echte, kabelgebundene Taster legt und nicht auf batteriebetriebene Knopfzellen-Drama-Buttons. Aber: Was ich mir wirklich wünschen würde, wäre eine DIN-Schienen-Variante für den Sicherungskasten.

Warum? Weil ein zentralisiertes Smart Home einfach schöner zu warten ist. Du weißt, wo alles sitzt. Du musst später nicht überlegen:

„Habe ich jetzt im Flur, im Wohnzimmer, hinter der Kaffeemaschine oder in diesem kryptischen 68mm UP-Dosen-Goblinloch das gute Stück verbaut?“

Preislich liegt der C4 mit rund 60€ in einem Bereich, der völlig okay ist: nicht billig, nicht überteuert – eher „fair für das, was er kann“.

Aber bis Ubisys vielleicht irgendwann die C4-DIN-Edition ankündigt, bleibt es ein kleiner Traum von ordentlicher Schrankästhetik und wohlig sortierten Leitungen.


Wo kaufen

Und wenn der C4 für dich genau das richtige Modul ist – also wenn du sagst: Ja, ich will echte Taster, echtes Zigbee, echtes Smart Home ohne Batteriedrama – dann schau mal im Ubisys Store auf Amazon (bezahlter Link) vorbei.